Wir, die Bürger der Stadt Nauen, Ortsteil Waldsiedlung leben in Koexistenz mit der Natur und sind deshalb gegen die geplante Grundwasseranhebung im FFH-Gebiet „Leitsakgraben“ und dem Ergänzungsgebiet „Salzwiesen“.

Vor rund 300 Jahren wurde durch den damaligen Regenten das o.g. Gebiet kultiviert, um Flächen für den Siedlungsbau und für die Landwirtschaft zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurde ein weit reichendes Grabensystem angelegt, um den Grundwasserspiegel zu regulieren. Gleichzeitig wurde dabei auch den damaligen Mückenplagen entgegengewirkt. Dieses System hat bis heute Bestand. Durch die so entstandenen Ackerflächen konnte die ständig wachsende Bevölkerung ernährt werden. In direkter Nähe der Landwirtschaftlichen Flächen siedelten sich Menschen an, die in der Landwirtschaft arbeiteten und bildeten so die noch heute bestehenden Ortschaften. Dies war gewollt und auch gut.

Im Laufe der Zeit hat auch die Natur sich entsprechend umgestellt. Sicherlich sind vereinzelte Pflanzen und Tiere seitdem aus diesem Gebiet verschwunden (aber nicht ausgestorben). Dafür haben sich aber auch neue Pflanzen und Tiere hier angesiedelt. So hat die Natur für einen Ausgleich gesorgt.

Mitte Oktober 2013 haben wir aus der Presse von der geplanten Grundwasseranhebung erfahren. Mit Unverständnis und Befremden stellten wir fest, dass die betroffenen Bürger weder informiert, geschweige denn dazu gehört wurden. Eine Informationsveranstaltung in der Stadtverwaltung wurde von den Vorstellenden anschließend als Abstimmungsveran-staltung ausgegeben. Die Pläne für die Grundwasseranhebung zeigen deutlich, dass die Waldsiedlung von 3 Seiten betroffen wird. Somit wird sich auch der Grundwasserspiegel in der Waldsiedlung und den angrenzenden Gebieten deutlich erhöhen. Daher haben die Bürger folgende Ängste:

  • Vollaufende Kellerräume, dadurch Feuchtigkeit im gesamten Haus mit entspr. Schimmelbildung (Krankheiten)
  •  Mauerwerk das ständig unter Wasser steht und dafür nicht konstruiert ist, zersetzt sich im laufe der Zeit. Es folgt evtl. Einsturzgefahr.
  • ·Die Gärten der Bürger stehen nicht nur im Extremfall unter Wasser, sondern sind ständig durchweicht.
  • ·Die stabile Grundlage für die Straßen ist nicht mehr gegeben, so dass diese vorzeitig verfallen.
  • ·Ab einem gewissen Grundwasserstand können Bauteile (Gruben, Öl- und Gastanks etc.) „aufschwimmen“ ( siehe die letzten Flutkatastrophen) und dabei diverse Medien (Strom, Wasser, Gas, etc.) zerstört werden. Es kann zu Brand- und Explosionsgefahr kommen.
  •  Die Werte der Grundstücke und der darauf stehenden Gebäude sinken extrem und werden unverkäuflich. Das ist der existenzielle Ruin der Bürger.


Daher stellen sich heute für die Bürger folgende Fragen:

  • Wer kommt für Schäden an den Gebäuden auf?
  • Wer ersetzt den Wertverlust an den Gebäuden und Grundstücken?
  • Wie soll die Erreichbarkeit der Grundstücke gesichert werden, ohne die Kosten auf die Bürger abzuwälzen?
  • Wem nützt diese Grundwasseranhebung und stehen Aufwand, Nutzen und Schäden in einem sinnvollen Verhältnis?
  • Wie sinnvoll ist eine Renaturierung, die in diesem Fall eine erneute Umstellung der Natur bedeutet und wiederum mit dem Verlust bzw. der Neuansiedlung von Pflanzen und Tieren einhergeht?
  • Was geschieht, unter anderem, mit den Wildtieren (ob geschützt oder nicht) die in Erdhöhlen leben?

Um die Interessen der Bürger der Waldsiedlung und angrenzenden Gebieten zu wahren, hat sich am 23.10.2013 die Bürgerinitiative gegen die Grundwasseranhebung für das Planvorhaben FFH Gebiet „Leitsakgraben“ und Ergänzungsgebiet „Salzwiesen“, mit dem Titel Bürgerinitiative Pro Weinberg gegründet. Als Verantwortliche wurden benannt:

Vorsitzender:   Andreas Priber
Dechtower Damm 12, 14641 Nauen
Tel. 03321 47890
e-mail: andreas.priber@bi-pro-weinberg.de

Stellvertreter:  N.N.

e-mail:

Schriftführer:   Kay Westendorf
Dechtower Damm 53, 14641 Nauen
e-mail: kay.westendorf@bi-pro-weinberg.de